Was ist CranioSacral Therapie
Es ist eine sanfte manuelle (mit den Händen) Behandlung des Nervengewebes und des umgebenden Bindegewebes. Das Ziel der Anwendung ist die Wiederherstellung der körpereigenen Selbstregulierung (Immunsystem) im Sinne eines Spannungsausgleiches. Der Ausdruck CranioSacral Therapie setzt sich zusammen aus dem Schädel (Cranium) und dem Kreuzbein (Sacrum). Dies ist ein selbständiges physiologisches System und besteht aus folgenden Strukturen:
- Hirn- und Rückenmarkhäute
- Knochenstruckturen
- Bindegewebsstrukturen, die eng mit den Hirn- und Rückenmarkshäuten verbunden sind
- Liquor (Gehirn- Rückenmarkflüssigkeit)
Bei der CranioSacral Therapie arbeitet man nur leicht invasiv auf struktureller, emotionaler und pyschosomatischer Ebene. Damit lassen sich andere therapeutische Verfahren sehr gut ergänzen. Die CranioSacral Therapie ist daher auch besonders gut zur Behandlung von Säuglingen und Kindern geeignet.
siehe auch Kinder Cranio
Der Körper ist eine Einheit, in der alle Strukturen direkt oder indirekt über das Bindegewebe miteinander verbunden sind. Dieses Bindegewebe kann man wie ein globales Netzwerk sehen, in dem Schädel, Rückenmark, alle Organe, Knochen, Muskeln, Gelenke und Nerven miteinander verbunden sind.
Bewegungseinschränkungen im Bindegewebe können Beschwerden an verschiedenen Stellen des Körpers verursachen und widerspiegeln. Aus der CranioSacral Therapie entwickelte sich die Somato Emotionale Entspannung. Diese respektiert die Einheit von Körper, Geist und Seele und macht deutlich, wie ein körperlicher Schmerz oder auch eine Bewegungseinschränkung Einfluß nimmt auf das geistig – emotionale Gleichgewicht. Umgekehrt hat das emotionale Erleben einen Einfluß auf das emotionale Wohlbefinden.
Der CranioSacrale Rhythmus
Die rhythmische Produktion des Liquors nimmt regelmäßig ab und zu, wodurch Druckunterschiede entstehen, welche sich als rhythmische Bewegungen der Schädelknochen und des Kreuzbeins fortsetzen.
Dieser Rhythmus wird der „CranioSacrale Rhythmus“ genannt und kann vom erfahrenen Therapeuten am ganzen Körper erspürt werden. Über die Qualität des Rhythmus erhält der Therapeut Informationen über die Beweglichkeit des Gewebes und über die Ausdrucksfreiheit des CranioSacralen Systems. Dort, wo zum Beispiel das Gewebe Blockierungen aufweist ist der Rhythmus weniger deutlich spürbar.
Jeder Organismus hat ein Potential an Selbstheilungs- und Regulationsmechanismen. Manche dieser Mechanismen können wir direkt wahrnehmen, wie beispielsweise die Schorfbildung und die Knochenneubildung nach Frakturen. Andere laufen unauffällig im Inneren unseres Körpers ab. Größere Verletzungen oder Erkrankungen, Unfälle, Operationen, falscher Ernährung oder auch bei psychischem oder körperlichem Streß können dieses Selbstheilungssystem beeinträchtigen.
In der CST wird der Patient unterstützt seine Selbstheilungskräfte wieder zu aktivieren.
Die Behandlung (Auszug aus einer Publikation des Upledger-Verbandes Österreich)
Im Prinzip gibt es zwei Behandlungsmethoden:
1. Zehn-Schritteprogramm
John Upledger entwickelte ein Programm, worin er eine systematische, strukturelle Beurteilung und Behandlung des ganzen Körpers beschreibt. Dabei nimmt der Therapeut Spannungen im Bindegewebe wahr und wendet Techniken zur deren Entspannung an.
2. SomatoEmotionale Entspannung
Bei Untersuchungen hat Dr. John Upledger beobachtet, dass im Körper häufig energetische Abdrücke von traumatischen Erlebnissen wie Unfällen, Verletzungen oder emotionalen Schocks zu finden sind. Diese werden im Gewebe abgekapselt und vom Klienten als Einschränkungen bzw. als Erkrankung wahrgenommen. Der Therapeut wird bei der Untersuchung diese Abkapselungen als Spannungen erspüren.
Durch die behutsame Annäherung an die Spannungsgebiete können im Laufe einer Behandlung verschiedene Phänomene auftreten. Es könnte zu Wärme- und Kälteempfindungen, zu spontanen Bewegungen, zu Haltungsveränderungen oder auch emotionalen Erinnerungen an alte Verletzungen kommen. Der Therapeut, in der Rolle des Begleiters, unterstützt die Erforschung der Einschränkung bzw. wird mit dem Klienten an der Bedeutung arbeiten. Das Verstehen eines Leidens führt im Allgemeinen zur Entspannung auf körperlich – seelischer Ebene und dadurch wird der Selbstheilungsprozess angeregt.
Anwendungsgebiete:
- Kopfschmerzen und Migräne
- Chon. Nacken- und Rückenschmerzen
- Tinnitus
- Schwindel
- Asthma
- Koordinationsstörungen
- Dysfunktionen im Säuglings- und Kindesalter
- Traumata / Unfälle
- Burn out Syndrom
- Skoliose
- Lern-und Konzentrationsprobleme
- Orthopädische Erkrankungen
- Neurologische Erkrankungen
- Psychosomatische Erkrankungen
u.v.m.